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Recruiting: Alles, was Sie als Unternehmen über modernes Personalmarketing wissen müssen

Die Art, wie Unternehmen neue Mitarbeiter:innen gewinnen, ändert sich. Wer im War for Talents, dem Ringen um die besten Fachkräfte gute Chancen haben will, muss sich den Veränderungen und den damit verbundenen Herausforderungen stellen. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um auch zukünftig geeignete Mitarbeiter:innen zu bekommen – und zu halten.
Recruiting im Wandel
Recruiting ist heute ein strategisches Feld – weit mehr als nur Stellenausschreibungen. Gründe dafür:
- Fachkräftemangel
- Neue Studiengänge & Jobtitel
- Wandel vom passiven zum aktiven Recruiting
Der War of Talents wird international geführt
Globalisierung & Digitalisierung verändern die Spielregeln:
- Talente weltweit verfügbar
- Remote Work über Zeitzonen hinweg
- Wettbewerb mit internationalen Arbeitgeber:innen
Generation Z mischt die Karten neu
Mit der Generation Z strömt eine Gruppe junger Menschen auf den Markt, die andere Erwartungen und Ansprüche an ihre Arbeitgeber:innen stellt als die Generationen davor. Sie wird mittelfristig den größten Anteil an Angestellten stellen. Diese Generation legt Wert auf:
- Work-Life-Balance
- Nachhaltigkeit
- Diversität
- Sinnhaftigkeit
- Social Benefits
Ein attraktives Gehalt reicht allein nicht mehr – entscheidend sind Werte und Flexibilität.
Was bedeutet Recruiting heute?
Recruiting ist heute ein strategischer Erfolgsfaktor:
- Ganzheitlicher Prozess inkl. Employer Branding & Candidate Experience
- Ziel: Talente finden & binden
- Neue Rollen: Recruiting Specialist, Talent Acquisition Teams
| Recruiting früher | Recruiting heute |
|---|---|
| HR als Nebenaufgabe | Spezialisierte Recruiter:innen & Talent Acquisition Teams |
| Passives Warten auf Bewerbungen | Proaktives Active Sourcing & Talent Acquisition |
| Fokus auf regionale Bewerber:innen | Globaler Talentpool, Remote Hiring |
| Einmalige Stellenausschreibungen | Kontinuierliches Talent Relationship Management |
| Fokus auf Hard Skills & Abschlüsse | Relevanz von Soft Skills, Cultural Fit & Potenzial |
| Einseitige Kommunikation | Unternehmen als Marke (Employer Branding) |
Moderne Recruiting-Methoden
Active Sourcing statt „Angeln“ mit Stellenanzeigen:
- Direktansprache via LinkedIn
- Aufbau langfristiger Beziehungen
- Netzwerkpflege statt Massenbewerbungen
Statt nur auf klassischen Jobbörsen zu inserieren, wird vor allem LinkedIn genutzt, um vielversprechende Fachkräfte aktiv anzusprechen. Es gibt aber noch weitere Methoden, die modernes Recruiting definieren.
Dabei werden Stellenanzeigen automatisiert – etwa über Algorithmen – ausgespielt, um die Streuverluste zu minimieren. Nur geeignete Kandidat:innen sehen das Angebot.
Sich aktiv einen Pool an geeigneten Kandidat:innen aufzubauen reduziert den Aufwand bei der Suche, wenn Stellen nachbesetzt werden müssen. Durch Events oder auch persönliche Updates werden Kontakte gepflegt.
Mundpropaganda ist seit jeher eine effektive Form der Werbung – auch wenn es darum geht, neue Mitarbeiter:innen anzuwerben. Empfehlungen von Mitarbeiter:innen liefern oft nicht nur die höchste Bewerberqualität, sondern sind auf der anderen Seite ein verlässliches Argument für den Job-Wechsel. Die Mitarbeiter:innen erhalten für erfolgreiche Empfehlungen eine (finanzielle) Belohnung.
Durch den Einsatz spielerischer Elemente (z. B. Online-Tests, Simulationen, Challenges) im Recruiting unterhält man Kandidat:innen und setzt sich von anderen Unternehmen ab. Indem man den Bewerbungsprozess aktiver gestaltet, kann zugleich die Soft-Skills der Bewerber:innen testen.
Das Smartphone wird immer relevanter, immer mehr Websitezugriffe kommen von mobilen Endgeräten. Aus diesem Grund sollten auch alle Benutzeroberflächen und Bewerbungsprozessen für Smartphones optimiert sein. Ebenso kommen auch moderne Methoden wie Bewerbungen über Whatsapp zur Anwendung.
Die wichtigsten Recruiting-Kanäle
In der modernen Personalgewinnung stehen Unternehmen eine Vielzahl an Kanälen zur Verfügung, um passende Talente zu erreichen. Hier sind die wichtigsten auf einen Blick:
- Nutzung von Plattformen wie LinkedIn, Instagram und TikTok
- Besonders effektiv für die Generation Z
- Direkte Ansprache im digitalen Alltag
- Optimierte Karriereseiten als zentrale Anlaufstelle für Bewerber:innen
- Einsatz von Programmatic Job Ads zur gezielten Ausspielung von Stellenanzeigen
- SEO als Schlüssel zur Sichtbarkeit
- Plattformen wie karriere.at bleiben relevant für aktiv Suchende
- Wichtig: klare Jobtitel, authentische Einblicke, Benefits hervorheben
- Persönlicher Kontakt auf Karrieremessen und Hochschulveranstaltungen
- Ideal zur direkten Ansprache und zum Aufbau von Beziehungen
Eine gute Candidate Experience ist ein Must-have
Die Candidate Experience ist das Bewerbungserlebnis – vergleichbar mit der User Experience im E-Commerce.
Vorteile:
- Positive Wahrnehmung der Arbeitgebermarke
- Höhere Identifikation neuer Mitarbeiter:innen
- Empfehlungen durch Bewerber:innen
Tipps zur Verbesserung:
- Einfache & kurze Bewerbungsprozesse
- Schnelle, transparente Kommunikation
- Wertschätzende Gesprächsführung
Kennzahlen & Erfolgsmessung im Recruiting
Ob das Recruiting bzw. die Recruiting-Maßnahmen erfolgreich sind, lässt sich anhand unterschiedlicher Kennzahlen (KPIs) ermitteln. Sie helfen nicht nur, den gesamten Prozess und die Candidate Experience zu optimieren, sondern auch die Effizienz einzelner Kanäle und Methoden zu bewerten. Die wichtigsten Recruiting-KPIs sind:
Die Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer Stelle und der finalen Besetzung zeigt die Effizienz – je kürzer, desto besser ist der Recruiting-Prozess.
Recruiting-Maßnahmen kosten Geld. Welche Kosten durchschnittlich entstehen, um eine offene Stelle erfolgreich zu besetzen, zeigt der Cost-per-Hire-Wert.
Hierbei geht es nicht um die Anzahl der Bewerbungen, sondern darum, wie gut die Kandidat:innen fachlich und kulturell zum Unternehmen passen. Messen lässt sich das zum Beispiel über die Verweildauer, die Annahmequote von Jobangeboten oder die Ergebnisse von Assessments.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Nicht nur der Stellenwert des Recruitings hat sich geändert, auch die Rahmenbedingungen, die es zu beachten gilt.
- DSGVO: Datenschutz auch im Bewerbungsprozess zu gewährleisten. Persönliche Daten von Bewerber:innen dürfen nur im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung verarbeitet werden.
- Gleichbehandlungsgesetz: Diversity und Geschlechtergleichheit rücken immer mehr in den Fokus. Das Gleichbehandlungsgesetz besagt, dass alle Recruiting-Maßnahmen fair und gleichberechtigt gestaltet sein müssen.
- Diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen: Laut §49 GlBG müssen Stellenanzeigen geschlechtsneutral und diskriminierungsfrei formuliert sein. Laut dieser Vorgabe muss die Formulierung von Stellenanzeigen so umgesetzt werden, dass alle Kandidat:innen gleichermaßen angesprochen werden.
- EU-Entgelttransparenzgesetz: Ab Juni 2026 sind Unternehmen verpflichtet im Recruitingprozess transparente Angaben zum Einstiegsgehalt und zur kollektivvertraglichen Einstufung zu machen.
Recruiting-Trends – Wohin geht die Reise?
- Künstliche Intelligenz zur Vorauswahl & Analyse
- Automatisierung von Routineaufgaben
- Mehr Zeit für persönliche Betreuung


